GraeberreiheRuhesteine gewährleisten Erinnerungskultur

In unseren Trauerfeiern auf dem Friedhof und den Gottesdiensten für „Unbedachte“ in den Kirchen machen wir darauf aufmerksam, dass die Wertschätzung und der Respekt einem Menschen gegenüber über den Tod hinaus Gültigkeit haben muss. Die Namen der „Unbedachten“ dürfen nicht verloren gehen. Andernfalls würden wir eine „Auslese-Gesellschaft“ akzeptieren, in der Arme weder im Leben noch im Tod dazu gehören. Dieses Ausgrenzen findet durch die ordnungsamtliche Bestattung einen letzten Höhepunkt. Unser Verein hat den verwaltungstechnischen Vorgang der erzwungenen „Namenlosigkeit“ in die Öffentlichkeit gebracht und den Status Quo verändert. Denn in der Regel dürfen keine Grabsteine auf ordnungsamtliche Begräbnisse gesetzt werden. Die Diskussion mit den Ämtern hat zumindest den kleinen Fortschritt gebracht, dass es nun Grabfelder mit „Ruhe-Steinen“ gibt, die durch den städtischen Grabpflegedienst umsorgt werden.

Seitdem bekommen arm Verstorbene einen kleinen Grabstein, mit Namen, Geburts- und Todesdatum – angelehnt an die „Stolpersteine“, die an Opfer der NS-Zeit erinnern wollen. Religionszugehörigkeit spielt keine Rolle. Die Kosten trägt der Verein. So wird mit Trauerzeremonien und Grabsteinsetzung Erinnerungs-und Trauerkultur „am Leben“ erhalten.

Angehörige und Freunde der Verstorbenen, aber auch Fremde nehmen die Urnengrabfelder – inzwischen sind es drei mit 900 Gräbern – längst als Stätten der Begegnung wahr. Ruhesteine e.V. initiierte ebenso regelmäßige Friedhofsführungen für Schüler aller Altersgruppen, die der Verein der Friedhofsgärtner anbietet.

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